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Zufall für Fortgeschrittene (2016 Sri Lanka 1)
Während man auf Kuba weilt eine Nachricht von einer Frau zu erhalten, die kurz zuvor in Asien einen Mann getroffen hat, der jemanden kennt, der in Sri Lanka ein Projekt betreut, bei dem wiederum jemand dabei ist, der ein Video von mir gesehen hat, und mich nun unbedingt für einen Vortrag in diesem Inselstaat gewinnen will, klingt ziemlich … ziemlich … bekloppt? Ein wenig arg bekloppt? Ein bisschen arg viel Zufall? Stimmt. Ich sage trotzdem, nein, genau deshalb: Folge dem Flow!
„Kannst du mal kurz nach Sri Lanka kommen?"
Das in etwa war die Essenz der Nachricht, mit der sich meine Freundin Antje überraschend bei mir meldete. Ich war eigentlich gerade in die Abenteuer meiner Kubareise vertieft und nicht unbedingt in dem Modus, in dem man die nächste Reise plant. Was Quatsch ist. Da ist er wieder, so ein üblicher, gelernter Allgemeinplatz. Im Grunde meiner Seele bin ich immer im Modus für die nächste Reise, ich der Reisefreak. Und deshalb ging es janismäßig schnell in puncto Planung und Umsetzung.
Wenn Kreise sich schließen.
Antje war gerade auf Sri Lanka. Sie besuchte dort das Kinderhilfsprojekt Rainbow Foundation von Martin Henrich. Von diesem Projekt hatte sie während einer Anwaltskonferenz in Asien erfahren, wo sie in einer der Pausen mit einem Mann ins Gespräch kam, der sich als Martin Henrichs Bruder entpuppen sollte. Durch ihn erfuhr Antje, dass Martin sich für bedürftige Menschen und vorwiegend Kinder einsetzt. Das Gespräch wirkte derart in Antje nach, dass sie selbst nach Sri Lanka reiste, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Im persönlichen Gespräch mit Martin stellte sich heraus, dass dieser durch seine Hilfsprojekte im regelmäßigen Kontakt mit dem Mönch Baddegama Samitha Thero war (und ist). Samitha Thero hatte mich einige Zeit zuvor auf YouTube gesehen und von da an lag er Martin mit dem Wunsch in den Ohren, mich nach Sri Lanka einzuladen. Martin erzählte davon und fragte Antje, ob sie „zufällig Janis McDavid" kenne. Hoppla. Ja, sie kannte.
Was für kein Zufall.
Antje, mit der mich zu jener Zeit eine herzliche, aber lose Bekanntschaft verband, schrieb mich an. Ich sagte sofort zu. Für diese Zusage vermag ich keinen rationalen Grund zu geben. Nicht einmal meine ausgeprägte Reiselust allein kann dafür herhalten, denn es war klar, dass diese Reise keine Urlaubs- sondern eine Vortragsreise würde. Verbunden mit Zeit- und Kostenaufwand. Andere Dinge würden dafür in den Hintergrund rücken müssen. Es gab keinerlei Logik hinter meinem spontanen Entschluss. Ich sagte zu, weil es sich in dem Moment 100% stimmig anfühlte. Als habe diese ganze Kette von Ereignissen nur stattgefunden, um mich an diesem Punkt in sich auf- und mitzunehmen. Ein Nein wäre die Unterbrechung dieses perfekten Flows gewesen, darüber war sich die mich antreibende Kraft vollkommen klar. Ich folgte ihrem Impuls. Ich folgte meiner Intuition und damit der Freude.
Unverzagt und unverzüglich.
Selbstverständlich ist ein Land wie Sri Lanka für mich nicht ohne vorausschauende Planung zu bereisen, gleichzeitig wollte ich die Reise unverzüglich antreten. Was nichts anderes heißt als ohne unnötige Verzögerung. Mir war klar, dass ich meine Gefährten Sven und Torsten dabei haben wollte, dass es einige Dinge im Vorfeld zu klären und zu organisieren gäbe. Ebenso klar war, dass der nächstmögliche Zeitpunkt anvisiert werden sollte. Ein kurzer Check aller Terminkalender ergab: Weihnachtsferien. Nun war es beschlossene Sache. Jetzt galt es, das Zeitfenster mit Inhalten zu füllen. Wertvolle Unterstützung hierbei kam von Lalith, einem singhalesischen Bekannten aus Berlin, der gute PR- und TV-Kontakte nach Sri Lanka hat. Neben den mit Martin Henrich und Samitha Thero geplanten Vorträgen, organisierten wir noch weitere in wichtigen Institutionen Sri Lankas und sogar ein Auftritt in der bekanntesten TV-Show des Landes war vereinbart. Ihr könnt euch vorstellen, in welchem Wechselbad aus freudiger und nervöser Aufregung ich mich befand. Innerhalb weniger Wochen waren wir startklar. Die Reise begann, weiter dem Flow folgend.
Andere Länder, anderer Janis?
Obwohl ich bereits einiges an Reisen unternommen und mich in ferne Länder und andere Lebensentwürfe begeben habe, erwartete mich in Sri Lanka ein kleiner Kulturschock. Direkt am Flughafen wurde mir klar, dass ich sehr neues, sehr unbekanntes Terrain betreten hatte.
Warum Wechselklamotten überbewertet, Blumen Statussymbole und Mönche kuriose Dolmetscher sind, davon erzählt Part 2 meines Sri-Lanka-Reiseberichts, natürlich mit erheiternden Einblicken in meine persönlichen Aha-Momente.
Zu Teil 2:
Eine neue Zeitzone, im wahrsten Sinne des Wortes (2016 Sri Lanka 2)
Wer Fernreisen macht, kennt das Thema Zeitverschiebung. Die innere Uhr wird einem mehrfachen Salto Mortale unterworfen, und bis sich Hirn und Herz in der neuen Zeitzone eingependelt haben, kann es schon einmal ein paar Tage dauern. Darauf war ich natürlich vollkommen eingestellt, ohne jedoch zu wissen, dass Sri Lanka eine ganz andere Art der Zeitverschiebung für mich bereithalten sollte. Weiterlesen