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Verschenk deine Zeit und nicht dein Leben

Im Januar war ich eingeladen, den "HR Germany Kick-Off" von Merck mitzugestalten. Vielleicht erinnert ihr euch an meine Social-Media-Posts dazu. Wenn ich, wie bei Merck, eine Stunde vor 300 Menschen sprechen darf, bekomme ich 300 Stunden von meinen Zuhörer*innen geschenkt. Eine Aussage, aus der man ebenso viel Demut wie Hochmut lesen kann.

Danke sagen lernen wir. Danke fühlen auch?

Auf mein Stunden-Multiplikations-Beispiel bin ich schon einige Male angesprochen worden. Ich lasse es bewusst immer wieder einfließen in Interviews oder Gespräche, denn es ist mir ungeheuer wichtig und ich will gerne mit euch die Schlüsselmomente teilen, die dazu geführt haben, dass sich Zeit und Wertschätzung bei mir untrennbar miteinander verbunden haben. Dass Zeit das wertvollste ist, was wir einander schenken können. Es ist für mich keine Floskel, kein Spruch aus einem Dankbarkeitstagebuch und nicht das bloße Ergebnis einer „guten Erziehung". Auch wenn ich sicher früh im Leben gelernt habe, was es heißt, wenn andere Menschen etwas für einen tun.

Ich will Spaß, ich geb' Gas.

Wie groß die Verlockung von Ego-Höhenflügen ist, hatte ich ja schon einmal erwähnt, als es um die Frage ging, wie man sich selbst vor dem Abheben bewahrt. Die Gefahr, dass das eigene Ego durchdreht, empfinde ich als sehr groß. Wer sich auf einer Bühne wohlfühlt und für eine gute Performance steht, der ist nun einmal ein stückweit Rampensau. Das bedeutet nicht zwingend, laut und maßlos auf der Bühne zu agieren, sondern es bedeutet, gerne auf einer Bühne zu sein und die Situation genießen zu können. Ja, die volle Aufmerksamkeit eines Publikums zu genießen. Mir macht das sehr großen Spaß und natürlich ergibt sich daraus die Dynamik, dass ich etwas Gutes zeigen möchte. Bis zu diesem Punkt ist alles im grünen Bereich. Die entscheidende Frage ist: Warum mache ich das überhaupt?

Was ist Dein Warum? Warum tust Du, was Du tust?

 

Schlüsselmoment 1

Vor einiger Zeit saß ich im Publikum eines Redners, den ich nicht persönlich kannte. Sein Vortrag war mitreißend, die Bühnenpräsenz professionell und charismatisch. Ich war wirklich in den Bann gezogen. 100 Punkte, der Mann hatte alles richtig gemacht. Ich freute mich über die Inspiration. Der Zufall wollte es, dass ich ihn kurze Zeit später persönlich traf und einige Worte mit ihm wechseln konnte. Innerhalb von Sekunden zerstörte der Mann alles, was er mit seinem Vortrag aufgebaut hatte. Vor mir stand ein selbstgefälliger Gockel, verliebt in die eigene Performance, und aus jeder Pore troff nur ein einziges Wort: ICH. Versteht mich nicht falsch, natürlich sprechen die meisten Speaker über sich und ihre Erfahrungen. Ich spreche auf der Bühne – na? – über mich! Das ist der Punkt, an dem das Warum ins Spiel kommt. Weil mein Ego seinen Blährausch braucht oder weil ich mit anderen Erfahrungen teilen möchte?

Schlüsselmoment 2

Es gab eine Phase, da lösten meine Vorträge und die überaus positive Resonanz darauf, auch in meinem Ego den Blährausch aus. Die dem Applaus folgenden Endorphine wirkten wie Sprühregen auf meinem Narzissmus. Was war ich doch für ein cooler Typ! Bis zu dem Tag, an dem mir eine ehemalige Lehrerin, die ich sehr schätze, folgendes Feedback zutrug: „Ich sehe es nicht so, Janis, allerdings möchte ich dir sagen, dass es einige Menschen gibt, die über dich sagen, dass du jetzt auf traurige Weise deine Geschichte ausschlachtest." Ich war wie vom Donner gerührt! Der Satz erreichte mich wie eine Ohrfeige.

Natürlich bin ich Rampensau!

Alles nur Neid! Oder?

Es liegt nah, besonders dem Ego liegt es nah, so eine Rückmeldung mit einer Hand wegzuwischen. Einfach zu sagen: alles Neider! Denn die gibt es natürlich immer. Die Art, wie es mich traf, rief jedoch meine Selbstreflektion auf den Plan. Ich wusste instinktiv, dass ich verdammt gut daran täte, diesem Schmerz nachzuspüren. Und ich kam mir selbst sehr schnell auf die Schliche. Längst bewegte ich mich auf dem ultraschmalen Grat zwischen selbstbewusstem und selbstverliebtem Speaker. Ja, jedem Charisma wohnt eine gesunde Prise Narzissmus inne. Wer wirken will darf und muss sich mögen. Wer von sich und seinen Erfahrungen erzählt, darf und muss ganz bei sich selbst sein können. Wieder stolpern wir über das Warum. Für das eigene Ego? Oder für die eigenen Werte? Ich entschied mich für letzteres. Es war der Nadelstich in den Blährausch.

Erkenntnisgeschenk

Für viele Menschen haftet an dem Wort Demut der Makel der Unterwürfigkeit. Für mich hingegen ist Demut das Gewicht in einer der Waagschalen, die mir helfen in einer gesunden Ego-Balance zu bleiben. Bei mir selbst und bei den Menschen zu bleiben. 300 Menschen bringen eine Stunde ihrer Lebenszeit für mich auf. Zeit, die sie mit anderen Menschen hätten verbringen können. Mit ihren Kindern, ihren Freunden. Oder mit Dingen, die sie lieben. Sie sitzen in meinem Vortrag. Das ist ein Geschenk. Diese Dankbarkeit zu empfinden, sorgt dafür, dass ich das Beste präsentieren möchte, was mir möglich ist. Es ist die Brücke, die vom Ich zum Du führt, in echte Begegnungen.

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© 2024 Janis McDavid