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Verrückte Aktion. Typisch ich! (Peru 1)
Ich reise, eingezwängt in einen Trekking-Rucksack, auf dem Rücken meiner Freunde durch Peru. Ja richtig: Ich sitze nicht zwischen zwei Gepäckstücken oder trage gar selbst eines – nein, ich bin der Inhalt, den es zu transportieren gilt.
Es ist eiskalt, neblig und heute regnet es in Strömen. Zur selben Zeit 10.000 Kilometer weiter: Mein Rollstuhl ruht sich gemütlich im heimischen Halbschatten aus, während ein Jahrhundertsommer in Deutschland für Dauer-Euphorie sorgt. Selbst hartgesottene Sonnenanbeter verspüren keinerlei Ambitionen gen Süden zu ziehen. Was, in Gottes Namen, mache ich also hier?
Ausgangspunkt meiner Überlegung war folgender: Ich (Elektrorollstuhl-Fahrer) bereise Teile der Welt, die man nicht mit dem Rollstuhl bereisen kann!
Da haben wir's schon. Ich kann gar nicht anders. Dass mir ein gewisses Maß an „entgegen aller Erwartungen" schon in die Wiege gelegt worden ist, kann ich schon rein optisch nicht verleugnen.
Ein Ziel, das möglichst unmöglich erscheint, muss her. Voilá: Peru! Natürlich nicht in der Barrierefrei-Variante mit Rollstuhl-freundlicher Hotelanlage. Nein. Ich will auf den Spuren der legendären Inkas über die Anden nach Machu Picchu.
Erst den Flug buchen, dann planen.
Meine Philosophie: Erst den Flug buchen und Tatsachen schaffen, ohne nachzudenken, sonst beginnt man abzuwägen. Dann kommen die Zweifel und am Ende träumt man weiter, ohne seinen Traum zu leben. Daher steht an erster Stelle Fakten schaffen, um den Druck schön groß werden zu lassen. Offensichtlich setzt die Notsituation ein gewisses kreatives Potential in mir frei und es finden sich genau die Antworten, die ich brauche.
Ob diese Strategie zur Nachahmung zu empfehlen ist? Entscheide selbst und komm einfach mit auf eine Reise mit Freunden und Freuden, mit Grenzerfahrungen und Grenzverschiebungen. Begleite mich. Das Abenteuer Leben wartet auf uns.
Januar: Der frühe Vogel bucht den besten Flug. Auf meinem Ticket steht deutlich zu lesen: Janis McDavid, 11. Juli 2018, Lima.