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Poltergeist und Murphy’s Law

Mut-, Motivations- und Möglichmacher haben immer Glück. Ihr Leben ist teflonbeschichtet, geschmeidig und überhaupt funktioniert das positive Denken nur deshalb so gut, weil einem eh die Sonne aus dem Allerwertesten scheint. Scheitern? Vorführeffekt? Peinlichkeiten? Never. Es sei denn man heißt Janis und hat technische Geräte mit trotzigem Eigenleben.

Routineeingriff

Eigentlich hätte ich es wissen müssen. Ab dem Moment des Anrufs meiner Werkstatt. Ich hätte wissen müssen, dass es nicht glatt geht. Es gibt, davon bin ich inzwischen überzeugt, eine Verschwörung meiner technischen Geräte. Nicht unbedingt gegen mich. Das wäre etwas zu profilneurotisch gedeutet, aber zumindest gegen den Normalzustand oder gegen gewöhnliche Abläufe. Defekt, Begutachtung, Diagnose, Reparatur – so sollten Störungen behoben werden. Bei mir verlaufen derartige Routineeingriffe in 99% der Fälle anders. Defekt, Begutachtung, Fehler unauffindbar. Repeat.

TÜV today

Montags in der Früh. Mein Auto musste zum TÜV. Keine große Sache, deshalb hatte ich eine Planung, die das Abholen des Fahrzeugs am Abend vorsah. Bis eben zu jenem Anruf der Werkstatt. Dies und das und jenes sei nicht in Ordnung, und müsse erneuert, ausgetauscht oder repariert werden, um die begehrte frische Plakette zu erhalten. Der Preis, der mein Auto vom Mängelexemplar zur TÜV-Tauglichkeit zurück bringen sollte, war ein echter Stimmungsdämpfer für den Montagmorgen, gleichzeitig natürlich angebracht und meine Hamburger Wurzeln flüstern mir in solchen Augenblicken ein stressreduzierendes „Wat mutt dat mutt!" zu. Meine einzige Bitte an die Werkstatt war, dass mein Auto donnerstags wieder einsatzbereit sein müsse, weil meine Fahrt zur Mental-Trainer-Ausbildung bevorstand.

Klapperkonzert

Und ja, ich konnte sie beginnen, meine Reise Richtung Kassel. Zunächst war alles wie gewohnt, doch auf einmal fing das Fahrzeug an zu klappern. Es war ein derart lautes und bedrohliches Klappern, dass ich für einen Moment glaubte, mir flöge gleich sämtliches Blech um mich herum weg. Ein Klappern, das weder dazu einlud es zu ignorieren, noch es z.B. mit Musik übertönen zu können. Schnell war klar: Ich muss in eine Werkstatt! Alles andere war viel zu riskant. Ich checkte die Lage, telefonierte mit der Hotline und erhielt eine Adresse in Magdeburg. Obwohl ich nicht froh über die daraus resultierenden Verzögerungen meiner Anreise war, überwog die Dankbarkeit, dass nun Rettung und Klärung in Sicht waren. Mit 80 km/h, dem einzig schepperfreien Tempo, erreichte ich duldsam mein Ziel.

Wo drückt der Schuh?

In der Vertragswerkstatt war man über das Klappern bereits informiert. Natürlich erwarteten mich die üblichen kleinen Hürden, wenn ich Fremdterrain betrete (darum bitten, dass man zu mir nach draußen kommt, statt mich umständlich aussteigen und ins Office rollen zu lassen; mein Auto selbst in die Werkhalle fahren, auch wenn es verboten ist, weil das nun einmal einfacher und schneller ist etc.). Die wahre Hürde offenbarte sich kurze Zeit danach. Vorführeffekt. Kein Klappern, kein Scheppern, nichts! Mein Auto schnurrte in der Magdeburger Werkstatt wie ein Kätzchen in den Armen eines Filmbösewichts. In den Blicken der Mechaniker glaubte ich klar einen Satz lesen zu können: Das einzige was hier klappert, ist deine Fantasie, Junge!

Lieblingsfrage mal ganz anders

Das sind Momente, in denen ich nicht nur im Boden versinken, sondern meine Lieblingsfrage mit anderer Betonung stellen möchte: Wie ist das möglich? Wie, himmelherrgottverdammtnochmal, ist es bloß möglich, dass ich immer solche Vorführeffekte erleide? Unzählige, peinvolle Geschichten säumen meinen technischen Daseinsweg. Rollstuhl-Techniker, denen ich vergebens zu zeigen versuche, dass ich bis eben nur im Kreis fahren konnte. Computer-Support, der schulterzuckend vor einem einwandfrei laufenden Gerät steht. Auto-Mechaniker, die kein Klappern zu hören bekommen.

Immerhin: beim Rollstuhl wurden im Nachhinein bisher die Fehler gefunden und eliminiert. Mein Auto hingegen hatte beschlossen, mich als Fahrzeughypochonder dastehen zu lassen.

Erkannt, erlöst, erledigt

„Sie sind doch dieser Speaker, der so viel zu Vorträgen unterwegs ist!" Der bin ich nicht, nein. Wirklich. Bitte, Sie kennen mich nicht. Es ist eine Verwechslung, ganz sicher. Glauben Sie mir. Ach so, das hatten Sie ja schon beim Klappern versucht – erfolglos. Im Nachhinein amüsiert es mich natürlich, wie peinlich mir dieser Moment war. Dass ich ein ums andere Mal von meiner Technik geärgert und vorgeführt werde. Janis McDepp. Dabei ist nichts im Leben eine bessere Übung in puncto Flexibilität, Selbst- und Momentannahme als solche Situationen. Und das lässt mich schlussendlich doch noch lachen. Klapperfrei.

Wann hat dir zuletzt ein Vorführeffekt ausgeprägte Vollpfostengefühle beschert?

Coverfoto: Katy Otto

Foto2: Invacare

 

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© 2024 Janis McDavid