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Mitten im Krater. (Indonesien 2)

Es steht außer Frage, dass ich in Bezug auf Reiseeindrücke inzwischen verwöhnt bin, schon einiges an Besonderem und Einzigartigem sehen und erleben durfte. Als ich das erste Mal im Internet bei meinen Recherchen auf die blauen Flammen der Vulkaninsel Java stieß, wusste ich: Da will ich hin! Ein klarer Fall von Sehnsucht. Und von Kopfschüttel-Index.

Tagesbeginn mit Vollmond

Nach unserem Mount Bromo Ausflug lassen wir den Tag ruhig im Hotel ausklingen. Die Nacht wird kurz werden, wieder ist der Wecker zu unerhörter Zeit gestellt, damit wir in aller Früh in der Sand-Asche-Wüste die Schönheit der Milchstraße bewundern können. Ich bin irre müde und gleichzeitig hoch gespannt auf das nächste Naturschauspiel. Doch trotz rechtzeitigen Aufstehens, bleibt uns der Blick in die Sterne verwehrt. Glanzvoll blendet der Vollmond alles am klaren Nachthimmel aus, was annähernd funkeln könnte. Ich friere mehr als es die Temperaturen rechtfertigen. Um nicht völlig umsonst so früh aufgestanden zu sein, beschließen wir ein zweites Mal den Sonnenaufgang zu genießen. Danach geht es zurück, packen und ab auf die Piste. Sechs Stunden Autofahrt erwarten uns. Sechs Stunden für 240 km. Ich muss gestehen, an solche Zeit-Strecken-Relationen kann ich mich nur schwer gewöhnen, auch wenn ich im Vorfeld weiß, dass sie mich erwarten.

Safety first

Angekommen im neuen Resort packen wir aus, und ich hoffe noch etwas Ruhe finden zu können. Vor Mitternacht wollen wir los – eigentlich verrückt sich davor noch schlafen zu legen, wäre es nicht ebenso verrückt, es nicht zu tun. Wir finden wenig Schlaf bis der Wecker klingelt. Gut eine Stunde nach Aufbruch erreichen wir einen Parkplatz. Anders als beim Mount Bromo gibt es für die Tour zu den blauen Flammen eine Sicherheitseinweisung vorab. Wir erhalten unsere Gasmasken, Stirnlampen und wenige Verhaltens-Tipps. Meine Aufregung erreicht damit ihren ersten Höhepunkt. Das tut sie immer bei Saftey-Anweisungen, vermutlich, weil ich dann das erste Mal wirklich spüre, dass es ernst wird mit meinem Vorhaben. Der Weg zum Vulkan ist ein gut ausgetretener Pfad. Wieder sind wir alles andere als allein unterwegs, was der ganzen Wanderung einen eigentümlichen Anstrich von Normalität gibt, obwohl nichts an diesem Ort mit Norm zu tun hat.

Ein Hauch von Verderben

Plötzlich katapultiert mich ein stechender, ekelhafter Geruch unmittelbar in Kindheitserinnerungen zurück. Stinkbomben! Du meine Güte! Es riecht, nein, es stinkt bestialisch nach verfaulten Eiern. Wie früher Stinkbomben. Auch wenn an diesem Punkt des Weges noch keinerlei Atemeinschränkung wegen der Schwefelgase herrscht, setze ich meine Gasmaske auf, um dem Gestank zu entkommen. Außer mir tut das niemand, was mich etwas irritiert. Aber lieber bin ich der einzige Freak mit Maske im Gesicht, als mich von dieser olfaktorischen Keule treffen zu lassen. Im Lichtkegel unserer Stirnlampen kann ich den grauen Geröllboden sehen, im übrigen Dunkel der Nacht tanzen die Lichter der anderen Touristen in einer endlosen Karawane. Dann sind wir endlich am Kraterrand.

A night to remember

Noch immer sehe ich hauptsächlich schwarz. Die blauen Flammen sind auf die Entfernung nur zu erahnen. Ich bin am Zielund doch nicht am Ziel. In meinen Muskeln spüre ich die Anspannung der gestauten Aufregung. Wir wussten, dass es unklar ist, wie weit wir in den Krater hinein können bzw. ob überhaupt. Offiziell ist der Weg hier beendet, was von einem leuchtend roten, aufgestellten Schild bestätigt wird: „Do not get closer tot he bottom oft he crater".

Irgendwie grotesk also, dass unser Guide mit vollkommener Selbstverständlichkeit sagt, er „wolle mal schauen, wie es ist", womit er nichts anderes meint als „Wir gehen weiter". Das Warnschild wirkt im touristischen Gewusel sehr überflüssig. „Auf eigene Gefahr" ist die unausgesprochene Haltung aller Besucher hier. Der Vulkan Ijen ist hoch aktiv und gilt nach wie vor als unberechenbar. Ich weiß, dass das hier gefährlich ist, aber ich fühle es nicht, angesichts all der Menschen, die bereits Richtung Krater unterwegs sind. Unwillkürlich kommt der Gedanke an Schwarmdummheit in mir auf. Deren Teil ich gerade bin, ja. So wie ich Teil meines gelebten Traums bin. Puh.

Unwirkliche Wirklichkeit

Es wird steiler, es wird dunkler. Fast gruselig mutet die Szenerie an. Immer wieder begegnen wir Arbeitern, vollbeladen mit Schwefelbrocken in geflochtenen Körben, die ohne Atemschutz oder Handschuhe und in Flip Flops Richtung Kraterrand laufen. Es ist ihr täglich Brot jenseits abenteuerlicher Empfindungen. Flink und sicher bewegen sie sich zwischen uns Besuchern und ich frage mich, was sie über uns denken mögen. Die Dämpfe werden dichter, die Augen brennen. Nein, hier fühlt sich nichts nach Spaziergang oder gepflegtem Thrill an. Das hier ist echt und beißend. Ein atem(be)raubender Ort, wörtlich und übertragen, dessen Kraft mich zusammendrückt und gleichzeitig tiefstes Lebensgefühl freisetzt.

In zehn oder fünfzehn Meter Entfernung lodern die blauen Flammen. Entzündeter, hochheißer Schwefel. Ich bin still, ich bin fassungslos, ich bin staunend und wie erschlagen. Es ist so viel mehr als ich erahnt hätte, so viel intensiver als erwartet. Die Gase brennen sich weiter in meine Haut, die Eindrücke unauslöschlich in mein Gedächtnis.

Bedrohlicher Tagesanbruch

Beim Aufstieg zurück machen wir noch einmal Halt auf halber Höhe. Es ist hell geworden und von diesem Punkt aus haben wir eine unglaubliche Aussicht auf den Krater, den Kratersee und den Schwefelabbau. So friedvoll ich Bergpanoramen sonst empfinde, so ungeheuer bedrohlich wirkt dieses, was erst jetzt im Tageslicht richtig sichtbar wird. Das satte Türkis des Sees kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir auf eine gigantische Säureansammlung blicken, deren pH-Wert schon gedanklich Verätzungen provoziert. War ich wirklich dort unten? An diesem Krater? Diesem See? Zwischen all den Schwefelbänken?

Ohne die Augen zu schließen sehe ich sie noch immer vor mir, die blauen Flammen. Diesmal bin ich selbst es, der den Kopf schüttelt. Absolut erschöpft. Und restlos glücklich.

Was unser Guide überraschenderweise mit Bewusstseinswandel und Barrierefreiheit zu tun hat und welche Erlebnisse wir auf Bali hatten, davon mehr in dritten Teil meines Indonesien-Blogs.

 

Weiterlesen:

Unfall am Rinjani Vulkan. Game over? (Indonesien 3)

Mein Mut und meine Abenteuerlust spiegeln sich immer wieder im Kopfschüttel-Index. Da Selbstliebe und Selbstwertschätzung mein Basis-Gepäck sind, mache ich zwar Verrücktes, aber Fahrlässigkeit hat dabei nichts zu suchen. Dass das Leben trotzdem einen Trumpf im Ärmel behält, nämlich den nicht kalkulierbaren x-Faktor, hat unsere letzte Vulkantour eindrücklich gezeigt. Weiterlesen

Zum Anfang der Geschichte:

Vulkanisches Vergnügen (Indonesien 1)

Bei der Ankunft in der größten Stadt Südostasiens, Jakarta, fehlt mein Rollstuhl; die Zeit zum Weiterflug nach Yogyakarta ist knapp, der Wechsel der Fluggesellschaft keine Vereinfachung der Situation und dennoch bin ich bester Dinge. Denn so zeigt sich schon in den ersten Stunden unseres Trips: Reisen bleibt aufregend! Weiterlesen

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