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Ich liebe Schubladendenken
Ist das Thema Ordnung bei dir in etwa so positiv besetzt wie eine Zahnwurzelresektion oder Regen im Urlaub? Während sich für viele von uns die Welt (augenzwinkernd ideologisch) in chaosüberblickende Genies oder ordnungsfanatische Kleingeister teilt, sehe ich (weniger aufgeregt) nur eins: Menschen, die suchen und Menschen, die nicht suchen.
Ich packe meinen Koffer...
… ist als gehirnpiesackendes Partyspiel noch ganz vergnüglich. Sähe meine lebensechte Kofferpackerei ähnlich aus, ich würde irre. Ich weiß was ich packe und wohin, was ich brauche und was nicht. Was auf den ersten Blick wie Pedanterie anmuten mag, beruht in meinem Fall auf drei ganz anderen Säulen: meiner Wertschätzung für Zeit, für andere und natürlich für mich selbst. Und klar, meine Ungeduld hat auch ihren Anteil. Das war übrigens schon immer so und hat sich im Laufe der Jahre weiter verfeinert. Ich bin der König des Ordner-, Schubladen- und Taschenfachdenkens.
Alles im Blick
Ich weiß wo meine Schlüssel sind. Meine Geldbörse, mein Ladekabel, meine Brille, meine Kopfhörer. Immer. Die Dinge haben ihren Platz – in meinem Rucksack so fest wie in meinem Kopf. Als ausgeprägt visueller Mensch habe ich nicht nur ein fotografisches Gedächtnis und sehe die Anordnungen vor meinem geistigen Auge, ich visualisiere auch gerne Arbeits- oder Vorgehensweisen vorab, denn dann weiß ich sofort was ich wann wo brauche und wo der entsprechend beste Platz dafür ist. Praktisch daran ist, dass sich im Alltag natürlich viele Dinge wiederholen und einmal gefundene beste Plätze richtig lange Bestand haben.
Diebische Freude meets Effizienz
Dass ich zu den Menschen gehöre, die nicht suchen, (meine Schlüssel nicht, meine Geldbörse nicht, mein Ladekabel nicht, meine Brille nicht …) verschafft mir zeitlich Vorteile. Spielraum. Im wahrsten Sinne des Wortes. Freiraum. Im wahrsten Sinne des Wortes. Und daran habe ich höchstes Vergnügen, ja eine geradezu diebische Freude. Weil die Auswirkung von etwas so unsexy anmutendem wie Struktur und Ordnung so verdammt cool ist. Es hat sicher mal Charme, wie ein zerstreuter Professor den Schlüssel in der halben Wohnung zu suchen, um ihn dann im Tiefkühlfach zu finden; einen Mehrwert an Vergnügen hätte es für mich persönlich nie, deswegen zu spät zu einem Treffen, einem Flug oder einem Date zu kommen. Vom Deoversagen ganz zu schweigen...
Besser im Business. Tiefer im Leben!
Bei meinen Reisen, Vorträgen und Fortbildungen möchte ich mich ganz und gar dem widmen können, was am spannendsten und wertvollsten ist. Sachen suchen gehört definitiv nicht dazu. Gute Vorbereitung ermöglicht mir einen freien Kopf. Ich kann alles Unwesentliche einfach vergessen. Kann blindlings in Taschen, Koffer, Ordner greifen und weiß, was ich jetztbrauche ist jetzt da. Meine Aufmerksamkeit kann im Augenblick bleiben, bei meinem Gegenüber, bei den Menschen, bei einem außergewöhnlichen Moment, bei einer einmaligen Gelegenheit. Je mehr ich hinein fühle, desto deutlicher wird mir, dass mich dabei vor allem der Faktor Präsenz flasht. Ganz und gar im Erlebnis sein zu können, ohne Ablenkung und Verzögerung.
Schau auf dein Motiv, nicht auf dein Verhalten
Probier's aus!
Geh einfach mal raus aus dem Muster entweder ein unordentliches Genie oder ein pedantischer Freak zu sein. Du selbst bist jenseits der Muster. Frag dich einfach, was dir wichtig ist. Was du mehr in deinem Leben haben willst. Dann stell dir den schnellsten und besten Weg dorthin vor. Ich bin mir sicher, in diesem Kopfkino wird kein Schlüsselsuchen vorkommen.