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Fünf Individualisten, ein Team

Wenn ich – der Typ ohne Arme und Beine – etwas mache, das kein Mensch einem Typ ohne Arme und Beine zutraut, wird aus jeder Story eine Heldenstory. Eine „Janis besteigt den Kilimandscharo“ Story. Dabei habe ich mich nie so unbedeutend gefühlt wie auf dem Gipfel des Kilimandscharo. Unbedeutend als Einzelner, bedeutend als Teil eines Teams, einzigartig als einer von fünf Freunden.

Natürlich wird nicht jeder Aufstieg auf den Kilimandscharo von einem Fernsehteam begleitet. Seit Hans Meyer zusammen mit dem lokalen Führer Yohani Kinyala Lauwo am 06. Oktober 1889 den höchsten freistehenden Berg der Welt erfolgreich bestiegen hat, sind Tausende von Menschen seinem Beispiel gefolgt. Allein im Jahr 2013 waren es mehr als 300.000 Personen, ich bin nur einer von vielen davor und danach. Allerdings bin ich rein physisch etwas Besonderes und Medien lieben besondere Geschichten. Deshalb wurde unsere Expedition zum Kilimandscharo von einem Fernsehteam begleitet und erzählt.

Später wurde die Story vielfach aufgegriffen und weitererzählt, allerdings ohne den wichtigen Aspekt im Originalbeitrag: der Gipfelerfolg ist im Kern eine Geschichte über Freundschaft. Jedoch:

Interviews meiner Freunde wurden nicht gesendet, weil sie sich weigerten zu sagen, wofür sie mich bewundern. Bewundern in einer Freundschaft? Da geht’s doch ums Miteinander, gemeinsam stolz sein auf etwas, oder wie seht ihr das? Meine selbst gelaufenen paar Meter wurden völlig überzogen aufgebauscht, so dass der falsche Eindruck entstand, ich sei tatsächlich aus eigener Kraft auf den Kilimandscharo geklettert. Fragen, die mich im Anschluss zum Abenteuer erreichten, haben mich teilweise echt schockiert, weil Menschen über Freundschaft zum Teil sehr komische Vorstellungen haben. Deswegen erzähle ich sie euch hier: die Geschichte über unsere Freundschaft, die der Kilimandscharo nochmal intensiviert hat.

Erst vier, dann fünf – eine Handvoll Freundschaft

Wer denkt, wir hätten diesen Tripp ganz ernst in Erwägung gezogen und diskutiert, irrt. Tatsächlich zeichnet uns, so unterschiedlich wir auch sind, eine Gemeinsamkeit aus: Wir sind alle ein bisschen verrückt. Lassen uns weder durch andere noch durch uns selbst begrenzen, spielen mit Gedanken und Ideen, ohne vermeintliche Schwierigkeiten allzu ernst zu nehmen. Wir, das sind meine Freunde Torsten, Sven und Lei. Der aberwitzige Gedanke, wir vier könnten doch auch den Kilimandscharo bezwingen, wurde erst zur fixen Idee, dann zum festen Vorhaben und schließlich zum gemeinsamen Ziel.

Nur Gero, einen weiteren Freund, wollten wir auch noch gern dabeihaben. Von uns vieren wussten wir bereits, dass wir uns bei gemeinsamen Wanderungen gut aufeinander verlassen können und ein eingespieltes Team sind, aber Gero? Etwas hinterlistig schlugen wir ihm eine gemeinsame Wandertour ins Schlaubetal vor, die er bravourös bestand. Ohne zu ahnen, dass er getestet worden war. Ebenfalls ohne zu ahnen, was er zusagt, reagierte Gero auf meine WhatsApp an Torsten mit einem enthusiastischen „Klar bin ich dabei!“ Er schaute sich zu dem Zeitpunkt auf Torstens Handy ein Video von diesem an, registrierte den Text nur flüchtig und glaubte, es gäbe zum krönenden Abschluss unserer Wandertour noch Torstens berühmte Käseplatte, über die wir hier abstimmten. Wir konnten nicht fassen, wie schnell Gero eine solche Entscheidung – für uns war es der Kilimandscharo, für Gero eine Käseplatte – treffen konnte! Es versteht sich von selbst, dass nach Aufklärung des Missverständnisses ein Mann tut, was ein Mann tun muss: Wort halten und mit vier anderen Verrückten die Reise zum Kilimandscharo antreten.

Der Berg ist gnadenlos - allein hast du keine Chance

Dass ich, Janis, einen Berg nicht allein besteigen kann, versteht sich von selbst. Die fünf Meter, die ich tatsächlich allein gegangen bin und die so eindrucksvoll im Fernsehen gezeigt wurden, waren ein Witz im Vergleich zu dem, was der Weg uns wirklich abverlangt hat. Jedem Einzelnen von uns. Wir fünf wollten alle dasselbe, waren aber fünf einzelne Individuen mit unterschiedlichen Bedürfnissen, Schwächen und Stärken.

Klar kannst du im Vorfeld planen, wer was macht oder trägt, wann und wie lange Pausen gemacht werden oder wer für was zuständig ist. Immer schön die jeweiligen Stärken berücksichtigend. Nur was passiert, wenn ausgerechnet der Stärkste einen schwachen Tag hat? Wenn der Schwächste keine Pause will, weil er gerade so gut drauf ist und das ausnutzen will? Wenn einer mittendrin die Lust, die Kraft oder die Motivation verliert und nicht mehr weiterwill?

Wie im normalen Leben auch gibt es immer wieder Situationen, die sind einfach unvorhersehbar und müssen auf der Stelle gelöst und entschieden werden. Denn der Berg ist gnadenlos. Er zeigt dir, dass du es nicht einfach aussitzen kannst und es schon von allein irgendwann und irgendwie besser wird. Nichts da. Die Befindlichkeiten des Einzelnen werden für die ganze Gruppe von elementarer Bedeutung. Schwächen und Stärken verschieben sich.

Wenn Freundschaft wächst, wächst jeder Einzelne

Nie wurde uns allen so klar, wie wichtig klare und ehrliche Kommunikation ist wie bei unserer Kilimandscharo Reise. Nie wurde so deutlich, was Freundschaft wirklich bedeutet. Am Berg gibt es keine Scham, kein Aufrechnen, keine Inszenierung. Du musst aufs Klo? Du gefährdest die ganze Gruppe, wenn du nichts sagst, dich quälst und abgelenkt bist. Du hast Rückenschmerzen? Du riskierst das vorzeitige Ende der Expedition, wenn du niemanden bittest, dir den schweren Rucksack für eine Weile abzunehmen. Du hast Probleme mit der Höhenluft? Es ist grob fahrlässig, wenn du die Symptome verheimlichst und mit mir auf dem Rücken übers Geröll taumelst.

Sagen, was Sache ist und handeln, jetzt sofort – das hat uns der Berg gelehrt. Nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen, wenn die Nerven blankliegen. Nicht sinnlos streiten, wenn es keinem dient. Das eigene „Ich“ ernst nehmen und gleichzeitig das „Wir“ immer im Blick behalten. Ich bin fest davon überzeugt, dass keiner von uns es ohne die anderen geschafft hätte. Und obwohl es jedem von uns freigestellt war, auch allein auf den Gipfel zu steigen, wenn sich ihm die Gelegenheit ergibt, wollten wir es doch alle gemeinsam schaffen. Alle oder keiner – fünf Individuen sind zu einem ganzheitlichen Gefüge geworden. Haben Freundschaft erfahren und gelebt.

Als wir zusammen auf dem Gipfel standen und in diese atemberaubende Weite schauten, wussten wir, das hat uns mehr gelehrt als jegliches Coaching es je könnte und uns als Freunde fest zusammengeschweißt. Selbst als Gero nach einer Weile fragte: „Wer hat denn jetzt an die Käseplatte zum Abschluss gedacht?“ und in vier schuldbewusste Gesichter blickte, lachten wir diesen unwichtigen - und im normalen Leben so oft aufgeblähten - unperfekten Moment gemeinsam weg. Freunde können das. Freunde können alles.      

Fazit:

Allein kannst du wunderbar Ideen entwickeln und großartige Visionen haben – verwirklichen kannst du sie nur im Team mit anderen, am besten mit Freunden. Ich finde es sehr tröstlich, dass kein Mensch auf sich allein gestellt ist. Alles allein bewältigen muss. Allein für alles verantwortlich zu sein. Deswegen habe ich mich unbedeutend gefühlt auf dem Gipfel des Kilimandscharo. Weil ich nicht der Held bin, um den es in dieser Geschichte geht. Weil es auch meine Freunde sind. Weil ich nur einzigartig sein kann in der Freundschaft mit ihnen. Bin ich ein Mut-Macher? Ja. Bin ich ein Mensch, der bewundert werden muss? Nein. Höchstens einer, der sehr dankbar ist für das, was er hat: Freunde.

Ich wünsche auch dir Freunde in deinem Leben, denn mit ihnen kannst du so viel mehr erreichen als allein.

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© 2024 Janis McDavid