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Corona - 3 Fragen, die bei mir ganz virulent sind

Es wird gewarnt und gewitzelt, gehamstert und ignoriert, vorbereitet und ausgesessen. Das Corona-Virus sorgt momentan bei mir dafür, mich ein wenig wie in einem Film zu fühlen. „In Krisen zeigen die Menschen ihren wahren Charakter" sagte jüngst ein Freund von mir. Und damit tauchte schon die erste Frage auf…

Veränderung im Stundentakt

Geht es euch auch so? Es schien ziemlich weit weg. China. Und dann kamen mit dem Virus die Meldungen und Maßnahmen immer näher. Im Moment scheint sich die Welt fast stündlich zu ändern. Das gewohnte Leben ist plötzlich stark eingeschränkt und wir ahnen, das geht noch weiter. Etwas Unwirkliches haftet dem eignen Erleben an. Meine Vorträge und Veranstaltungen sind abgesagt, auf lange Sicht. Die Reisen gecancelt. Das soziale und öffentliche Leben kommt zum Erliegen. Janis allein zu Haus. Okay, nicht allein, weil WG-zugehörig, und doch spürte ich das Unbehagen und die Frage auftauchen

Was fange ich denn jetzt sinnvolles mit mir und dieser ganzen Zeit an?

Wer bin ich ohne Bühne, Reisen und Applaus​?

Das wirkt auf den ersten Moment wie ein Luxusproblem. Wofür wurde Netflix erfunden, kichern die einen. Endlich mal ausschlafen, freuen sich andere. Doch hinter dem Unbehagen, das spürte ich schnell, steckt doch etwas mehr als die Sorge vor Langeweile von einer erlebnisfixierten Seele. Oder, anders gefragt: Warum machen mich diese entstandenen Zeit- und damit Freiräume so nervös? Dass ich aktiv bin und gern unterwegs und neue Impulse suche schien mir bisher einfach meine Wesensart zu sein. Doch seit ein paar Tagen sagt mir mein Gefühl, dass es ziemlich gut sein könnte, sich mit eben diesem Wesen mal genauer zu befassen.

Wer bin ich denn im Kern?

Kontrast macht sichtbar. Starker Kontrast macht stärker sichtbar

Die Lebensumstände ziehen mich gerade von einem Extrem ins andere. Innehalten in diesem Ausmaß, das kenne ich nicht. Der Kontext, in dem ich mich plötzlich erlebe, ist völlig verändert. Bisher sah ich mich als sehr aufmerksamen, aber entspannten Corona-Nachrichtenverfolger, der z.B. völlig befremdet auf die ersten Hamsterkäufe blickte. Doch als ich vorgestern das erste Mal selbst in einem Großsupermarkt mit endlos leergeräumten Regalreihen stand, da beschlich mich ein richtig fieses Gefühl: Ängstlichkeit. Ich hatte nicht vor zu hamstern, doch wo nichts ist, kann ich nichts kaufen – nicht einmal ein Stück. Also schoss sofort der nächste Gedanke hinterher: auch ich muss jetzt gucken, wo ich noch ganz schnell, ganz viel herbekomme, weil es ja nichts mehr gibt. Welcome to self-fulfilling prophecy

Wie gehe ich damit um, an mir selbst solche Muster zu erkennen?

Alles leer. Wirklich​?

Mein plötzlicher Hamstertrieb fand ein ebenso plötzliches Ende, weil mir spontan eine Situation aus meiner Jugend einfiel: Das Essen in der Jugendherberge, die wir mit dem Schul-Orchester besuchten, war immer ungenießbar. Die Beschwerde darüber (von ein paar Mitschülern und mir), wurde mit den Worten abgebügelt, wir hätten wohl von Geschmacksverstärkern verpatzte Gaumen und wüssten gute Küche nicht zu schätzen. Dass die (in der Veggie-Variante) manchmal nur aus Nudeln mit Curry-Ketchup bestand, sei Spaßes halber erwähnt. Frustriert und erbost deckte ich mich im nächsten Supermarkt ordentlich mit Schokolade und Süßkram ein. Manchmal aß ich tagelang nichts anderes, ließ das Herbergsessen konsequent aus. Dieser kleine Erinnerungs-Spot entspannte mich augenblicklich und ich grinste und dachte: Okay, Nudeln sind alle, Linsen verschwunden, Reis ausverkauft – dann nehm ich eben den Süßkram.  

Aktion statt Reaktion und vor allem: beobachten

Natürlich konnte ich dann anderswo doch noch normal einkaufen, angst- und hamsterfrei. Meine Zeit werde ich jetzt in der Tat u.a. dafür nutzen, mich selbst zu beobachten, in dieser für uns alle so unbekannten und damit unsicheren Situation. Werde sehen, wo ich Angst habe oder Unbehagen, und welche Handlungen diese Gefühle ggf. in mir auslösen wollen. Werde mich, wie immer fragen, wie es auch anders geht. Welche Möglichkeiten ich noch habe. Gerade jetzt, wo von außen viele Einschränkungen kommen, möchte ich meine Selbstwirksamkeit wahren. Das einfachste Mittel, um bloßes Reagieren auszubremsen, damit selbstbestimmte Aktion möglich wird, ist für mich: Beobachten. Mich selbst, die Welt, die Geschehnisse.  

Die unverhofft gute Seite

In den letzten Wochen habe ich einiges an Zeit mit Arbeit an meinem neuen Buch verbracht, musste sie terminbedingt mindestens genauso oft beiseiteschieben und habe manches Mal gedacht: „Wann soll ich das denn noch machen?"

Jetzt. Das ist die gute Seite des Ganzen für mich. Es ist Raum entstanden, um ein weiteres Herzensprojekt voran zu bringen, in dem es um genau diese Fragen geht, die die jetzige Situation hochspült: Wer bin ich, wenn niemand zusieht? Was ist mein „wahrer" Kern? Gibt es den überhaupt? Und wie gehe ich damit um, wenn ich mir plötzlich wirklich selbst begegne?

Mit welchen Gefühlen und Fragen seht ihr euch gerade konfrontiert? Was bewegt euch? Gibt es neue Seiten, die ihr gerade an euch selbst und anderen entdeckt? Ich bin gespannt, wie ihr gerade euer Leben erlebt.

Foto 2: Katy Otto

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© 2024 Janis McDavid